Blog Layout

NUK News

Aktuelle Informationen aus der Nuklearmedizin

Gewichtszunahme, Müdigkeit, Schwitzen: Schilddrüse oder Wechseljahre?

Verwechslungsgefahr

Schilddrüsenerkrankungen nehmen ab der Lebensmitte zu, vor allem bei Frauen. Beschwerden wie Müdigkeit, Schwitzen, Haarausfall, Gewichtszunahme und Schlaflosigkeit werden dann häufig vorschnell den Wechseljahren zugeschrieben, warnt der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN). Eine Blutuntersuchung der Schilddrüsenhormone schützt vor Verwechslungsgefahr.

Liegt eine Unter- oder Überfunktion vor, gelten für Frauen in den Wechseljahren Besonderheiten in der Therapie.


Bei mehr als einem Drittel der über 45-jährigen Frauen finden sich Auffälligkeiten der Schilddrüse. „Wir wissen, dass das Risiko für eine Entzündung der Schilddrüse mit zunehmendem Lebensalter und vor allem mit den Wechseljahren steigt“, sagt BDN-Experte Professor Dr. med. Matthias Schmidt, Nuklearmediziner an der Universität Köln.


Doch Funktionsstörungen der Schilddrüse werden in der Phase des hormonellen Umbruchs leicht übersehen. „Es besteht eine Verwechslungsgefahr“, so Schmidt. Eine Unterfunktion etwa kann sich durch Müdigkeit, Gewichtszunahme, Frieren, trockene Haut, dünner werdendes Haar, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme bemerkbar machen; eine Überfunktion äußert sich häufig durch Ängstlichkeit, Haarausfall, verstärktes Schwitzen, Muskelschmerzen und Schlafstörungen.

„Dies alles sind Beschwerden, die auch für die Wechseljahre typisch sind“, betont Schmidt. „Es ist eine ärztliche Herausforderung, bei ähnlichen Symptomen zu unterscheiden, ob das Klimakterium oder eine Schilddrüsenerkrankung die Ursache ist.“ Hinzu komme, dass eine Schilddrüsenerkrankung klimakterische Beschwerden verstärken kann – im Zweifel sollten Betroffene daher neben dem Frauenarzt auch den Schilddrüsenspezialisten konsultieren.


„Der Nuklearmediziner prüft dann den Wert des Thyreoidea-stimulierendes Hormons (TSH) mit einem Bluttest und untersucht die Schilddrüse mit Ultraschall, unter Umständen auch mit einer Szintigraphie“, erläutert BDN-Experte Schmidt. Stellt sich heraus, dass die TSH-Werte behandlungsbedürftig sind, verschreiben die Ärzte bei einer Unterfunktion Hormontabletten. „Deren Dosierung sollte aber bei Patientinnen in den Wechseljahren, insbesondere wenn Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen, zunächst niedrig sein“, betont Schmidt. „Man beginnt oft mit 25 oder 50 µg Levothyroxin pro Tag und steigert nach individueller Verträglichkeit und Entwicklung der Laborwerte.“


Anders verhält es sich, wenn die Frauen eine Hormonersatztherapie machen. „Dann muss die Dosierung der Levothyroxin-Tabletten höher angesetzt werden“, sagt der Kölner Experte, „denn Östrogene beeinflussen den Schilddrüsenhormonstoffwechsel.“ Die Dosierung richtet sich hier nach der Ausprägung der Schilddrüsenunterfunktion, die sich bei einer Hashimoto-Thyreoiditis entwickeln kann, dem Lebensalter der Patientin und möglichen Begleiterkrankungen.


Liegt eine Überfunktion vor, kommen Schilddrüsenhormonblocker, eine Radiojodtherapie oder eine Operation infrage. Dabei gilt für Frauen in den Wechseljahren: Eine Behandlung ist unbedingt empfehlenswert, weil Überfunktionen das Risiko für Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle und Alzheimer in der zweiten Lebenshälfte weiter erhöhen. „Darüber hinaus fördern Überfunktionen nach der Menopause die Entstehung von Osteoporose, die ohnehin durch die Wechseljahre schon begünstigt wird“, erklärt Matthias Schmidt. „Es lohnt sich daher, den Rat eines Nuklearmediziners einzuholen.“


März 02, 2023
Termin online vereinbaren alle Beiträge
Ihre Nuklearmediziner in Bremen.
Wir sind für Sie da, kontaktieren Sie uns noch heute.
Online Termin vereinbaren
Alle Leistungen
MFA Jobs Bremen
von Eric Herzig 19 Sept., 2023
Wir suchen MFA/MTRA oder Quereinsteiger (m/w/d) Wenn Du mehr erfahren willst, sieh Dir hier unsere Stellenausschreibung näher an. Wenn Du wissen willst, was andere Menschen an der Nuklearmedizin begeistert, sieh Dir doch die folgenden Testimonials an:
14 Mai, 2023
Luftnot, Druckgefühl oder Schmerzen in der Brust können auf Engstellen in den Herzkranzgefäßen hinweisen. Doch nicht jeder Patient benötigt einen Stent oder eine Bypass-Operation. Eine Myokard-Szintigrafie kann in einer halben Stunde klären, ob der Herzmuskel in Gefahr ist. Dennoch wird die Standarduntersuchung in Deutschland zu selten durchgeführt, stellt der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN) fest.  Was Patienten wissen müssen und welche Fortschritte es bei dieser bildgebenden Herzdiagnostik gibt, erläutern Experten auf einer Pressekonferenz anlässlich der 48. Jahrestagung des BDN in Berlin.
14 Mai, 2023
In dieser Jahreszeit machen sich wieder vermehrt Schilddrüsenentzündungen bemerkbar, auch Hashimoto-Thyreoiditis genannt. Anzeichen für die Autoimmunerkrankung sind vor allem Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Gewichtszunahme. „Wer unter solchen Symptomen leidet, sollte nicht nur an Frühjahrsmüdigkeit denken, sondern immer auch eine Schilddrüsenerkrankung in Erwägung ziehen“, sagt Professor Dr. med. Detlef Moka, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN). Die Diagnose kann jeder Nuklearmediziner mittels Ultraschalluntersuchung und Bluttest stellen.  Zur Therapie nimmt der Patient täglich Schilddrüsenhormone in Form einer Tablette ein.
14 Mai, 2023
Bei unklaren Herzbeschwerden kann eine ambulante nuklearmedizinische Untersuchung den Patienten häufig eine Katheteruntersuchung in der Klinik ersparen. Findet der Nuklearmediziner bei der sogenannten Myokardszintigrafie nämlich keine Durchblutungsstörung des Herzens, ist die Gefahr eines Herzinfarktes mit 99-prozentiger Sicherheit für mindestens fünf Jahre ausgeschlossen. Dies belegen zwei Studien aus Dänemark und den Niederlanden. „Die Myokardszintigrafie beantwortet zuverlässig die Frage, ob ein Herzkatheter-Eingriff notwendig ist“, erklärt Prof. Dr.med. Detlef Moka, 1. Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN). Die Myokardszintigrafie ist eine Kassenleistung, die allen Versicherten offensteht.
09 Mai, 2023
Unsere Praxis ist Referenzzentrum für PET/CT und die gesamte Nuklearmedizin
von Dr. Norbert Czech 02 März, 2023
PET/CT ist bei onkologischen Erkrankungen mittlerweile weltweit das sensitivste Verfahren in der bildgebenden Diagnostik.
Radiofrequenzablation (RF-Ablation, RFA)
02 März, 2023
Die Radiofrequenzablation (RF-Ablation, RFA) ist ein nicht-operatives Verfahren, bei dem durch Strom im Bereich der Schilddrüsenknoten Hitze erzeugt wird. Dadurch sterben die Schilddrüsenzellen ab und werden dann vom körpereigenen Abwehrsystem abgebaut.
02 März, 2023
Myokard-Szintigrafie kann unnötige Herzkatheter ersparen
mehr anzeigen
Share by: